Nur einen Punkt im Gepäck

Fans und Team nach dem Spiel
Münster, und speziell die Halle am Berg Fidel, ist immer wieder ein Volleyballreiseziel. Nach Suhl, Wiesbaden und Dresden, war ich in Münster am häufigsten bei Auswärtsspielen unseres Bundesligateams dabei. Dies hat auch damit zu tun, dass wir nach Münster immer wieder mit berechtigten Hoffnungen fahren. Leider ist aber meist die Punktausbeute überschaubar. Auch an diesem Wochenende habe ich mich auf die Tour nach NRW begeben. Dieses Mal passte es terminlich ganz gut, so dass ich morgen auch noch die Black Dragons in Herne anfeuern kann. In Münster waren wir dieses Mal nur vier SWE-Fans vor Ort, aber Dank Michael Jäckel immerhin mit einer Trommel – auf der Gegenseite über 1000 Münster-Fans. Wir erlebten gemeinsam ein Wechselbad der Gefühle. Nachfolgend, wie immer der Spielbericht von Stephan Siegl: Sieg aus der Hand gegeben Schwarz-Weiß Erfurt hat am Samstagabend beim USC Münster seinen ersten Punkt geholt, doch Jubel kam deshalb bei den Gästen nicht auf. Beim 2:3 ließen sie mindestens einen oder gar zwei Punkte liegen, was sehr schmerzlich war. Hätte man nach der deutlichen Niederlage zum Auftakt gegen Schwerin den Erfurterinnen einen Punktgewinn im Münsterland prophezeit, so hätten man diese gerne angenommen. Doch nach 132 umkämpften Spielminuten am Berg Fidel war die Stimmung bei den Thüringern eine andere. Erfurt hatte schlicht weg einen Auswärtssieg verschenkt. Doch der Reihe nach: Schwarz-Weiß musste ohne Zuspieloption antreten, da Margaret Speaks verletzt ausfiel. Dennoch starteten die Gäste mit einer 8:4-Führung, die nach einigen Wacklern in der Annahme verspielt wurde. Ein 14:6-Run der Unabhängigen brachte die Gastgeberinnen in Führung, die diese zum 25:21 ins Ziel brachten. Auch im zweiten Satz war Münster zunächst das bessere Team, das sich bis zum Beginn der Crunchtime einen 4-Punkte-Vorsprung erarbeitete. Jedoch erwehrten sich die SWE-Damen nun wieder ihrer Haut, glichen aus und hatten beim 23:24 Satzball zum Satzausgleich. Nach wirkungsvollem Aufschlag von „Toni“ Stautz verpassten es Demi Korevaar und Hanna Hellvig, die zu lang geratene Annahme zu blocken und ließen den „Notball“ von Zuspielerin Katerina Valkova passieren. Mit den zwei folgenden Punkten tütete Münster zur 2:0-Satzführung ein. Wer nun dachte, das auf Bundesliganiveau auf vielen Positionen unerfahrene Team würde 0:3 untergehen, wurde getäuscht. Die folgenden beiden Durchgänge waren eine klare Sache der Schwarz-Weißen. Nach Wiederhereinnnahme zeigte beispielweise Hanna Hellvig ihr Potenzial, nahm sicher an und griff erfolgreich an. Die Holländerachse Korevaar/Mulder punktete immer wieder, zwei mit 25:19 gewonnene Sätze waren der Lohn für die auferstandenen SWE-Damen. Das Momentum lag nun klar bei den Gästen, die mit einer 7:2-Führung in den Tiebreak starteten. Wer jetzt noch auf einen Heimsieg setzte, dürfte wohl als unverbesserlicher Optimist gegolten haben. Nach dem Spielverlauf war Münster eigentlich mausetot – eigentlich. Schwarz-Weiß Erfurt hatte den USC im Sack, band diesen aber nicht zu. Ausgerechnet die starke Hanna Hellvig schlug zwei Angriffe ins Aus, die Verteidigung kam ihrer Aufgabe nicht vorgabegemäß nach und letztlich holte sich der USC mit 15:13 den Entscheidungssatz. „Wir waren über das gesamte Spiel gesehen das dominante Team. Wir hätten hier 3:1 gewinnen können, ja müssen, das ist total ärgerlich“, war Erfurts Coach, Konstantin Bitter, nach Spielende frustriert. Er vermisste die notwendige Entschlossenheit in den entscheidenden Phasen bei seiner Mannschaft, was er der Unerfahrenheit seiner Spielerinnen zuschrieb. Zugleich war das ein Kriterium, woraus seine Mannschaft lernen muss. Am kommenden Mittwoch um 18.30 Uhr ist der frisch gekürte Supercup-Gewinner, SC Potsdam, in Erfurt zu Gast. Eine schwere Aufgabe für Schwarz-Weiß Erfurt, aber ohne den Druck, etwas gewinnen zu müssen. StS Bilder aus Münster  

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