Kritik an Abbruch der Ausschreibungen bei der Kulturdirektion

Panse: Personalpolitik nach Gutherrenart Scharfe Kritik äußerte die CDU-Stadtratsfraktion am Abbruch der Ausschreibung für einen neuen Kulturdirektor in Erfurt. Die Begründung des Oberbürgermeisters, es gebe nicht genügend geeignete Bewerber, ist nach Auffassung der CDU-Fraktion an den Haaren herbeigezogen. Bereits beim ersten Versuch, diese Stelle ohne ausreichende Einbindung des Stadtrates zu besetzen, gab es deutliche Kritik seitens des Stadtrates. „Bei der Neubesetzung der Kulturdirektorenstelle muss es darum gehen, den fachlich am besten geeigneten Bewerber auszuwählen und nicht um eine Personalpolitik des Oberbürgermeisters nach Gutherrenart“, monierte Fraktionschef Michael Panse. Panse bezweifelt, dass die Anzahl der Bewerber tatsächlich zu klein gewesen sei. Wahrscheinlicher erscheine die Annahme, dass der Wunschkandidat des Oberbürgermeisters bzw. des designierten Kulturdezernenten der fachlichen Auswahl nicht standgehalten hätte. Die Ausschreibung deshalb abzubrechen, sei ein unwürdiger und nicht zielführender Vorgang vor dem Hintergrund der anstehenden kulturpolitischen Herausforderungen, meinte Panse weiter. Nach Auffassung der CDU-Fraktion sollte die Nachfolge des bisherigen Kulturdirektors Knoblich zügig angetreten und die Arbeit aufgenommen werden. Letztere muss an fachlichen Gesichtspunkten langfristig ausgerichtet sein, nicht aber an Wunschvorstellungen kommunaler Wahlbeamter. „Ich habe erhebliche Zweifel, dass eine Neuausschreibung der Stelle zu einem deutlich vergrößerten Bewerberfeld führt“, stellt Panse vor dem Anschein infrage, dass fachliche Qualifikationen in den Hintergrund treten. Vielmehr scheint es darum zu gehen, wer mit dem neuen Kulturdezernenten oder dem Oberbürgermeister „gut kann“. Die CDU-Fraktion wird den Abbruch der Ausschreibung zum Thema im Kulturausschuss machen.

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